Gentechnisch veränderte Sojabohnen

   

Soja und Gentechnik

SojaDie Sojabohne und die Welt-Sojaernte

Etwa 80 Prozent der Welt-Sojaernte besteht bereits heute aus gentechnisch veränderten Sojabohnen. In Amerika sind es sogar an die 90 Prozent, in Argentinien wird bis auf 1 % ausschließlich Gen-Soja angepflanzt.

Brasilien war lange Zeit das einzige Anbauland, das zumindest offiziell ohne gentechnisch verändertes Saatgut produzierte. Gen-Soja ist dort nur auf eingeschränkten Anbauflächen erlaubt, die etwa 8 Prozent der gesamtanbaufläche von Soja betragen.

Gentechnisch verändert – was bedeutet das überhaupt?

Der amerikanische Chemiekonzern Monsanto spielt die wesentliche Rolle im Fall gentechnisch verändertes Saatgut und ist Marktführer auf diesem Gebiet. Mit sitzt im Bundesstaat Missouri züchtet der Konzern Saatgut und produziert Herbizide. Seit den 90er Jahren setzt Monsanto verstärkt auf gentechnisch veränderte Pflanzen und Biotechnologie. 2010 erreichte die Firma einen Umsatz von über 10 Milliarden US-Dollar und dabei einen Netto-Gewinn von über 1,1 Milliarden US-Dollar.

Das bekannteste Herbizid, welches Monsanto produziert, heißt Roundup.

Und hier schließt sich der Kreis, denn Sinn und Zweck der gentechnisch veränderten Sojapflanze ist, dass sie gegen dieses Pflanzengift Roundup widerstandsfähig ist und den Einsatz dieses Herbizids überlebt. Alles was grün ist, wird von Roundup abgetötet, außer den Sojapflanzen. Um dies zu erreichen wurde Bakterien-Gene auf Soja übertragen.

Soja Pflanze

Gen-Soja in Lebensmitteln

Soja war die erste Pflanze überhaupt, die 1996 gentechnisch verändert als Nahrungsmittel in Europa zugelassen wurde. Argentinien und die USA erhielten die erste Importgenehmigung für deren Gen-Soja. Seitdem darf gentechnisch verändertes Soja in Lebensmitteln und Futtermitteln verarbeitet werden.

So essen wir gentechnisch veränderte Lebensmittel auch indirekt, beispielweise über tierische Produkte wie Eier, Milch oder Fleisch.

Soja-Bestandteile, wie z. B. Sojaöl, Lecithin, Eiweiß und Schrot, kommen in rund 30.000 Lebensmitteln zum Einsatz. Allerdings wird ein Großteil von Soja für die Fütterung von Tieren verwendet.

Aufgrund des massiven Einsatzes von Greenpeace und vielen Verbrauchern, haben bereits viele Lebensmittelhersteller reagiert und gentechnisch veränderte Sojabestandteile aus Ihren Produkten verbannt. So garantiert bspw. Unilever, kein Gen-Soja zu verwenden. Auch alle bekannten Supermarktketten verzichten auf gentechnisch veränderte Rohstoffe in ihren Eigenmarken.

Kennzeichnungsverordnung vom April 2004

Alle gentechnisch veränderten Produkte müssen seit April 2004 gekennzeichnet werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob durch die Verarbeitung das veränderte Erbgut noch nachweisbar ist oder nicht. Dies gilt bspw. für Sojabohnen, Tofu, Sojaöl oder auch Soja-Lecithin. Die Kennzeichungspflicht gilt allerdings nicht für tierische Produkte wie bspw. Milch, Fleisch oder Käse, denn Tiere dürfen nach wie vor gentechnisch verändertes Tierfutter erhalten. Allerdings muss das Tierfutter entsprechend gekennzeichnet sein und die Landwirte wissen also genau, was sie einsetzen und was nicht.